Archiv des Autors: Sven Wagner

Reparieren in der VHS

Nachdem wir zu unserem ersten Reparaturtreffen 2024 nix geschrieben haben, tun wir das jetzt wenigstens zu unserem ersten VHS Kurs in diesem Jahr. Es waren tatsächlich mehr Reparaturhelfer als Kursteilnehmer da. Deshalb kann ich jetzt diesen Artikel auch schon schreiben, während um mich herum noch wie wild repariert wird.

Bei einem Hoover Matrazenstaubsauger war der Motor für die Bürstenwalze defekt. Einige Wicklungen hatten 500Ω \Omega andere unendlich. Ein Ersatzmotor würde mit 50€ zu Buche schlagen. Das wollen die Besitzer in das Gerät nicht investieren, so dass das Gerät unrepariert bleibt. Für eine defekte Soundbar fehlte uns das passende Messequipement, hier wird der Besitzer uns in den MINT-Labs wieder besuchen, wo wir einfach etwas besser ausgestattet sind.

Bei einem DVD Player musste mal wieder ein Riemen ausgetauscht werden. Da haben wir ja mittlerweile Übung, und auch ein gutes Sortiment an Riemen in unseren Werkzeugkisten.

Ein Kruppsmixer der schon vor längerer Zeit bei uns kam heute mit seiner Besitzerin zusammen vorbei um endgültig geflickt zu werden. Bei einem früheren Termin wurde ein defekter Entstörkondensator diagnostiziert. Heute wurde das bestellte ERsatzteil eingelötet und alles ist wieder gut.

Ein Fön mit Kabelaufrollung wollte das herausgezogene Kabel nicht mehr arretieren. Nachdem das Gerät komplett verklebt war, einzelne Kunststoffteile schon beim anschauen abgebrochen sind, wurde entschlossen das herausgezogene Kabel einfach dauerhaft zu fixieren mit einem Blobb aus Vulkanisierband.

Eine Digitalkamera, die schon ein Jahr als defekt zum Verkauf stand wurde wieder soweit gerichtet, dass der Besitzer sie jetzt doch nicht mehr verkaufen will. Ein Wattestäbchen wurde etwas umfunktioniert und schaltet nun den defekten Mikroschalter des Batteriefachs.

Ein Laptopmainboard war auch zum wiederholten Male bei uns. Ein kleines Steckerchen auf der Platine wurde mit Lupe, Heißluft und Lötkolben ausgetauscht.

Wir kamen heute mal wieder schön dazu uns auch zu unterhalten und Spaß zu haben, ein sehr schöner Termin.

Die 60er lassen grüßen

Nachdem wir bei beiden Veranstaltungen im November, einmal MINT Labs, einmal VHS, nichts geschrieben haben, schaffen wir es heute wenigstens wieder eine kleine Zusammenfassung unseres Tuns zu verfassen.

Heute hatten wir viele Geräte aus den sechziger Jahren da. Leider wurde vergessen davon Bilder zu machen. Eine Frau hatte zwei Haartrockner (dieses Wort wurde nur gewählt, weil wir uns nicht auf den Plural von Föhn einigen konnten), ein Rührgerät und eine Kaffeemühle dabei. Eine andere Frau kam mit einer alten Moulinex. Alles in in wunderschönen Pastelltönen oder knalligem Rot.

Dann war da noch der Herr mit seinem Radiowecker mit Faltblattanzeige. Er war schon das dritte Mal da mit diesem Gerät, und heute konnte die Reparatur endlich fertig gestellt werden. Mario musste nur noch schnell einen Adapter designen und drucken, und schon konnte der neue Lautsprecher eingebaut werden. Das war aber noch nicht alles, auch die fehlenden Druckknöpfe eines Funkschlüssels wurden mal schnell von ihm designt und ebenfalls gedruckt.

Eine Kornmühle wurde das letzte Mal schon diagnostiziert. Hier hatte der Zahnriemen Karies. Heute war der neue Zahnriemen dann da, und wurde ausgetauscht.

Ein Kopfhöhrer klapperte innerlich, hier konnte der Fremdkörper entfernt werden.

Dann war so das übliche wie ein Fernseher, ein HiFi-Tuner, mehrere Laptops, ein Multifunktionsdrucker, ein Staubsauger, ein Pürierstab, ein Tablet ein Handy, eine Spielzeuggitarre und ein Spielzeugkeyboard und ein Radio. Bestimmt haben wir jetzt einiges vergessen.

Obwohl wir sehr gut besucht waren, fanden drei Menschen Zeit sich um unsere internen Reparaturen zu kümmern. Es wurde ein neuer Laufzettel ausgearbeitet mit einer Datenschutzerklärung die diesen Namen auch verdient. Danke an die drei!

Viel repariert, wenig geschrieben.

Heute am Feiertag waren wir in den MINT Labs zu Gast und wieder gut besucht. Auch von den Helfern her waren wir sehr gut aufgestellt. Auch drei neue Reparierhelfer haben spontan zu uns gefunden und gleich super mitgeholfen. Toll war, dass unsere „Neuen“ gleich erfolgreich Reparaturen durchführten. Es war mal wieder das normale Programm da. Kaffeevollautomaten, Verstärker, eine Aktivbox, ein Bohrhammer, Staubsauger, eine Stehlampe, ein Batterieprüfer und einen Dokumentenschredder. Besonders toll fand ich heute zwei mechanische Zeitschaltuhren, weil ich schon immer mal wissen wollte, wie die denn innen drinnen aussehen und prinzipiell funktionieren. Bei einer war leider ein Zahnrad nicht mehr als solches zu erkennen, aber bei der anderen war nur ein Hebelchen rausgesprungen. Generell hatten wir heute eine sehr hohe Erfolgsquote, sind jetzt für unsere Verhältnisse relativ früh fertig und lassen den Abend noch bei Spezi, Bier und Mate ausklingen.

Magisches Handauflegen für Profis!

Heute war der Tag der Reparatur durch magisches Handauflegen. Eine Steckdosenleiste die sich nicht mehr ausschalten lies, eine Mikrowelle bei der die Starttaste nicht mehr reagiert, sowie ein Toaster bei dem der Magnet nicht mehr halten wollte gingen plötzlich wieder als sie bei uns ankamen.

Ein kompakt PC wollte dann doch, dass wir etwas tun, und es wurde ein Stecker repariert. Bei zwei weiteren Rechner wurden nur Fehler diagnostiziert. Der eine muss beim nächsten Termin mal mit der Wärmebildkamera angeschaut werden, beim zweiten wurde der Tod festgestellt.

Ein Miele Staubsauger stellte sich als erstaunlich reparaturfreundlich heraus. Es waren nur zwei Schrauben zu lösen. Hier war nur der Schalter verklemmt. Etwas Schmiere mit Silikonöl soll in Zukunft diesen Fehler vermeiden.

Im Schukostecker einer antiken Leuchte (eigentlich ja Lampe, aber hier streiten sich die Autoren gerade) war ein Schraubkontakt (bei diesem Terminus hingegen herrscht Übereinstimmung) lose.

Bei einem Dysonstaubsauger wurde der Akku als defekt angezeigt. Nach Prüfung des Motors und sämtlicher Kontakte haben wir der Anzeige geglaubt. Bei einem Akkupreis von 20€ fackeln wir da nicht lange herum.

Bei einem Bandgerät waren Sicherungen defekt. Nachdem die neuen auch gleich wieder hinüber waren muss die Reparatur verschoben werden, es wird weiter untersucht.

Ein Multifunktionsdrucker tat was ein Multifunktionsdrucker immer tut. Er widersetzt sich einer Reparatur.

Alles in allem ein nicht ganz erfolgloser Abend in der VHS in Regensburg.

Desaströse Auswürfe der Werbeindustrie

Und da sind da noch ein paar hundert Wegwerfbildschirme die hergestellt wurden, mit einem Li-Ion Akku versehen und dann nie irgendwelche Kunden damit zugespammt wurden. Und dann liegen die da einfach so herum, und man kann da eigene Filme darauf laden. Also dann darf jetzt Benjamin Blümchen wenigstens irgendjemandem ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Und wenn man zwanzig Runden braucht um das Video aufzunehmen wird manch einer auch nicht mehr lächeln und mit körperlicher Züchtigung drohen.

Bild des Werbeeinwegbildschirms

Töööörrrröööööö……

Vor wenigen Tagen ist leider der Sprecher von Benjamin Blümchen aus den beliebten Kinderhörspielen von uns gegangen. In einem Spielzeugbus hatten wir die Freude seine Stimme für weitere Kindergenerationen wieder zugänglich zu machen. Schuld am Stimmversagen waren nur ein paar korrodierte Kontakte. Jetzt fragt der Bus uns wieder was wir spielen wollen.

Ein Staubsauger wurde wie so oft durch magisches Bewegen zu uns repariert. Für den Transport zerlegt und vor Ort wieder zusammengesteckt wollte er plötzlich wieder seinen Dienst tun.

Eine elektrische Zahnbürste war zum zweiten Mal hier, nachdem eine Lötfahne des Akkus abgebrochen war und diese in der Zwischenzeit in der Binary Kitchen wieder angeschweißt wurde. Leider wollte die Zahnbürste trotz geladenem Akku nicht wieder loslegen. Während dieser Artikel geschrieben wird, bemühen sich noch einige Helfer darum, wie es ausgeht ist noch nicht klar.

Bei zwei Windowsrechnern wurde das Betriebssystem neu installiert. Bei einem der Rechner war es bereits der dritte Versuch. Beide Rechner sind immer noch kaputt. Es befindet sich immer noch ein Produkt aus Redmond darauf. Leider durften wir sie nicht wirklich reparieren mit einem Betriebssystem, das diesen Namen auch verdient.

Gleich zwei Fahrräder, eines unterbelichtet, eines schaltfaul, und eine Felge waren heute zu Gast. Unser Fahrradwerkzeug durfte endlich mal wieder mitspielen. Die Felge wurde zentriert, muss aber durch beginnende Risse demnächst ausgetauscht werden.

Ein alter Kleinbilddiaprojektor brauchte eine neue Sicherung (1A, träge, der Profi sagt auch T1A) sowie viel Schmierung und Liebe. Die mitgebrachten Bilder aus Kelheim waren schön anzuschauen.

Eine Besucherin die sehr oft bei uns ist hatte ein defektes Kofferradio dabei. Während wir hier diesen Artikel schreiben läuft jetzt dezent klassische Musik im Hintergrund.

Ein historischer Verstärker wurde auch durch den Austausch von zwei Sicherungen instand gesetzt.

Noch immer mühen sich abwechselnd mehrere Reparierende um einen Kofferplattenspieler aus den 60er Jahren ab. Da will die Armmechanik nicht mehr.

Zu Beginn unseres Treffens hatten wir Besuch von einem Vertreter des Reparats die einen Reparaturbus in Regensburg aufbauen. Einfach mal wieder vernetzen und ratschen wie man zusammenarbeiten kann.

Alles in allem war es heute so entspannt, dass das soziale Miteinander nicht zu kurz kam. Wir konnten alle mal wieder klönen, es gab Zwetschgenkuchen von Uli gebacken. Schee wars.

Vorher:

Einkaufswagen mit unserem Essen.

Nachher:

Das leer geräumte Buffet nach dem Essen.
Offener Diaprojektor

Ostereiersuchen in den MINT-Labs

Heute gab es vorosterliches Eiersuchen in den MINT-Labs. Wir wurden dieses Mal nicht komplett überrannt, sondern wir hatten gut Zeit, um sich um die einzelnen Reparaturwilligen zu kümmern. Ein mobiler Kühlschrank, der sich mit 12V, 24V und Netzspannung betreiben lies wollte einfach nicht mehr aufhören zu kühlen. Als das Display des Kühlschranks trotz massiver Eisspraybehandlung des Temperatursensors noch 18°C anzeigte wurde uns klar, dass der Temperaturfühler wohl nicht mehr so ganz funktioniert. Die Besitzerin besorgt einen neuen Sensor, und wir versuchen das nächste Mal unser Glück wieder.

Eine Kaffemühle hatte nur einen abgebrochenen Lötpunkt, der einfach wider angelötet werden konnte.

Bei einem Rollkoffer war eine Rolle defekt. Hier wurde eine mitgebrachte Ersatzrolle eingebaut.

Fabian kümmerte sich um die 3D Drucker der MINT-Labs, einer wurde Repariert, 4 wurden mit WiFi ausgestattet.

Ein Windowsrechner tat was ein Windowsrechner nunmal so tut. Er geht halt nicht.

Die neue alte Waage für die Binary Kitchen wurde untersucht, ob man hier noch Spaß am Gerät haben kann, und der Funktionsumfang zu erweitern ist.

Bei einem Dampferzeuger wurde eine lange Liste an erforderlichen Ersatzteilen erstellt.

Eine uns schon bekannte Kaffeemaschine kam heute mit dem passenden Ventil, und wurde somit im zweiten Anlauf Instandgesetzt.

Ein Plattenspieler der die Schalplatte zwischenspeichern und dann auf CD brennen kann wurde nicht weiter behandelt, da die Vermutung war, dass eventuell die Charge CD-Rohlinge nicht passen. Falls mit anderen Rohlingen der Fehler immer noch auftaucht, werden wir ihn wohl wieder sehen.

KÖWE des reparieren?

Heute beim VHS Kurs im KÖWE hatten wir wieder fast eine eins zu eins Betreuung. Fünf Reparaturhelfern standen sechs Reparaturwillige gegenüber. Einer der Reparaturhelfer stellte sich beim Schreiben des letzten Satzes als Sprachimperialist heraus. Während ich hier schreibe geht die sinnbefreite Diskussion über den letzten Satz weiter. Repariert wurde ein in die Jahre gekommenes leicht wackeliges und komplett zerstörtes Schuhregal mit Erfahrung, das seine besten Jahre schon hinter sich hatte. Mit viel Holzleim, Heißkleber und Liebe kann es jetzt wieder die nächsten Jahre Schuhe beherbergen. Unser Stammgast, der Deutschlehrer aus dem Nebenraum, brachte uns mal wieder seinen CD-Player vorbei, und dieses mal auch noch den CD-Player der VHS. Der erstere konnte wieder einmal mit ein paar Tropfen Kontaktspray für die nächsten paar Monate gängig gemacht werden, der zweite war nicht wirklich kaputt, der Klang war einfach mies. Eine Tischuhr wollte plötzlich wieder, nachdem sie geöffnet und wieder geschlossen wurde. Bei einem MiniDisc Player konnte der Fehler diagnostiziert werden. Leider hatten wir in unserem Antriebsriemensortiment genau diesen Riemen nicht vorrätig. So wird der Player das nächste mal hoffentlich neu beriemt.
Ein Hightech Wasserkocher hatte die billigst möglichen Taster verbaut, von denen der zum Anschalten defekt ist. Auch hier wird Ersatz besorgt, und beim nächsten mal der Lötkolben geschwungen. Bei einem Handy (Nokia 3410) und einer Kamera wurde jeweils ein neuer Akku bestellt. Für einen Koffer wurden neue Rollen bestellt. Zum Ende hin wurden unsere Abisolierzangen noch etwas verschönert.

Benny, Benny, Benny und nochmal Benny

Der Pokal für den Reparierer des Tages geht an Benny! Vier komplette Reparaturen, teilweise parallel. Während das Epoxidharz noch trocknete wurde schon der Lötkolben geschwungen. Und auch für 5 min Lötarbeit nahm er stundenlanges zerlegen eines Laptops in kauf. Das nennen wir Einsatz.

Ein anderes Team konnte nach stundenlangem Debuggen einen Gaming PC wieder zum Leben erwecken.

Der Schreiberling dieser Zeilen versuchte sich den ganzen Abend an einem Fernseher, der aber leider nicht heute repariert werden konnte. Es müssen neue Backlights bestellt werden.

Ein Zauberstab konnte erfolgreich wieder instand gesetzt werden.

Als Teamevent wurde eine Stereoanlage gemeinschaftlich untersucht. Nachdem festgestellt wurde, dass der Verstärker doch auf beiden Kanälen ging, wurde dann mit einer Magnetspule herausgefunden, dass lediglich der Tonabnehmer des Plattenspielers auf einem Kanal nicht wollte. Jetzt muss nur geschaut werden, ob es einen passenden Tonabnehmer als Ersatzteil zu kaufen gibt.

Ein Kaffevollautomat war zum zweiten mal da, hier wurde erfolgreich ein Expansionsventil ausgetauscht.

Dann gab es noch einen Schuh der geklebt wurde, ein Multifunktionsdrucker, zwei Lampen, einmal Schreibtisch einmal Steh und noch vieles mehr.

Schön war heute, wie viele Besucher sich regelrecht gefreut haben, selbst zu reparieren. Genau deshalb machen wir das ja.

Wegen des geklebten Schuhs: Ein einsamer Schuh steht noch bei uns herum, bitte wieder abholen!